Metall und deren Klassifizierung

Edelstahlsorten und ihre Klassifizierung

Edelstahl ist ein sehr vielseitiges Material, das in vielen Bereichen eingesetzt wird – von der Küche über den Maschinenbau bis hin zur Industrie. Doch Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Es gibt viele verschiedene Arten, die sich in Zusammensetzung, Eigenschaften und Einsatzgebieten unterscheiden.
Damit man die vielen Sorten voneinander unterscheiden kann, wurden weltweit verschiedene Klassifizierungssysteme entwickelt. Die bekanntesten sind:
  • SAE-System (Society of Automotive Engineers) – vor allem in den USA weit verbreitet.
  • AISI-System (American Iron and Steel Institute) – ähnelt dem SAE-System, wird aber heute kaum noch genutzt.
  • EN-Normen (Europäische Normen) – das wichtigste System in Europa.
  • DIN-Normen (Deutsche Industrie Normen) – in Deutschland sehr bekannt.
  • GB (Chinesische Normen) und JIS (Japanische Normen) – werden in Asien verwendet.
Jedes System nutzt eigene Bezeichnungen, auch wenn es sich um denselben Edelstahl handelt. Zum Beispiel entspricht Edelstahl 304 in verschiedenen Systemen diesen Bezeichnungen:
  • UNS: S30400
  • DIN: X5CrNi18-10
  • EN: X8CrNiN18-9
  • JIS: SUS 304
  • GB: 06Cr19Ni10
Diese verschiedenen Namen können verwirrend sein, meinen aber im Grunde dasselbe Material.

Arten von Edelstahl einfach erklärt

Edelstahl lässt sich in verschiedene Hauptgruppen einteilen. Die wichtigsten sind:
  1. Austenitischer Edelstahl – sehr korrosionsbeständig, nicht magnetisch, leicht zu verarbeiten.
    → Typische Sorten: 304, 316.
    → Anwendung: Küchen, Lebensmittelindustrie, Chemieanlagen, Medizintechnik.
  2. Ferritischer Edelstahl – günstiger, magnetisch, mäßig korrosionsbeständig.
    → Typische Sorten: 409, 430.
    → Anwendung: Haushaltsgeräte, Autoauspuffanlagen, Innenräume.
  3. Martensitischer Edelstahl – sehr hart, magnetisch, durch Wärmebehandlung härtbar.
    → Typische Sorten: 410, 420.
    → Anwendung: Messer, Werkzeuge, chirurgische Instrumente.
  4. Duplex-Edelstahl – Mischung aus austenitischem und ferritischem Stahl, extrem robust.
    → Anwendung: Öl- und Gasindustrie, Meerwasseranlagen, Chemieanlagen.
  5. Ausscheidungshärtender Edelstahl (PH) – besonders stark, widerstandsfähig gegen Hitze.
    → Anwendung: Luftfahrt, Energie, Industrieanlagen.

Beispiele für bekannte Edelstahlsorten

  • Edelstahl 304 (18/8 Stahl): Der am häufigsten verwendete Edelstahl. Er enthält 18 % Chrom und 8 % Nickel. Sehr korrosionsbeständig, leicht zu reinigen und ideal für Küchen, Behälter und Arbeitsflächen.
  • Edelstahl 316: Enthält zusätzlich Molybdän. Dadurch ist er besonders widerstandsfähig gegen Salzwasser und Chemikalien. Perfekt für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie oder in maritimen Umgebungen.
  • Edelstahl 430: Magnetisch und kostengünstig. Wird oft für Küchengeräte oder Verkleidungen verwendet.

Vorteile von Edelstahl

  • Langlebig und robust
  • Rostfrei und korrosionsbeständig
  • Pflegeleicht und hygienisch
  • Hitzebeständig
  • Umweltfreundlich, da recycelbar
  • Ästhetisch – glänzende oder matte Oberfläche je nach Schliff

Nachteile von Edelstahl

  • Höhere Anschaffungskosten als bei normalem Stahl
  • Schwerer zu bearbeiten (z. B. Schweißen oder Schleifen)
  • Je nach Sorte magnetisch oder nicht magnetisch – muss beim Einsatz berücksichtigt werden
 

 

Verschiedene Klassifizierungssysteme der Aluminiumsorten

Aluminium ist eines der vielseitigsten Metalle der Welt und wird in nahezu allen Industriezweigen eingesetzt – vom Bauwesen über den Fahrzeugbau bis hin zur Lebensmittelverarbeitung. Damit die unterschiedlichen Legierungen und ihre Eigenschaften international vergleichbar bleiben, gibt es verschiedene Klassifizierungssysteme, die von nationalen und internationalen Normungsorganisationen entwickelt wurden. Zu den bekanntesten gehören die europäischen Normen (EN), die chinesischen Normen (GB), die amerikanischen Systeme wie das „Aluminum Association“-System (AA) sowie teilweise die Einteilungen des American Iron and Steel Institute (AISI), die auch bei Aluminium Anwendung finden.
Das System der Aluminum Association (AA) ist weltweit am weitesten verbreitet. Hier werden die Aluminiumsorten durch eine vierstellige Zahl klassifiziert. Die erste Ziffer beschreibt die Hauptlegierungselemente:
  • 1xxx: Reinaluminium (mindestens 99 % Al)
  • 2xxx: Aluminium-Kupfer-Legierungen (hohe Festigkeit, aber weniger korrosionsbeständig)
  • 3xxx: Aluminium-Mangan-Legierungen (gute Formbarkeit, hohe Korrosionsbeständigkeit)
  • 4xxx: Aluminium-Silizium-Legierungen (ideal für Schweißanwendungen)
  • 5xxx: Aluminium-Magnesium-Legierungen (sehr korrosionsbeständig, z. B. für den Schiffbau)
  • 6xxx: Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierungen (beliebt im Bau- und Fahrzeugbereich)
  • 7xxx: Aluminium-Zink-Legierungen (extrem hohe Festigkeit, z. B. Luftfahrt)
In Europa erfolgt die Klassifizierung nach EN 573 und EN 485, die ebenfalls auf chemische Zusammensetzung, mechanische Eigenschaften und Bearbeitbarkeit abzielen. So entspricht zum Beispiel die europäische Legierung EN AW-5754 der amerikanischen AA 5754. In China wird das GB/T-System genutzt, das ähnliche Prinzipien verfolgt, aber teils eigene Legierungscodes verwendet.
Diese unterschiedlichen Systeme sind inhaltlich vergleichbar, jedoch unterscheiden sich die Bezeichnungen. Eine Legierung wie EN AW-6061 (AA 6061) kann beispielsweise in chinesischen Normen als LD30 bezeichnet werden. Solche Unterschiede sind wichtig für den internationalen Handel und technische Dokumentationen.

Typische Eigenschaften und Einsatzgebiete

Aluminiumlegierungen zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht, hohe Korrosionsbeständigkeit und gute Wärmeleitfähigkeit aus. Je nach Legierung kann Aluminium weich und leicht formbar oder extrem fest und belastbar sein. Daher findet es Anwendung in:
  • Bauwesen (Fassaden, Profile, Verkleidungen)
  • Fahrzeugbau (Karosserieteile, Strukturbauteile)
  • Luftfahrt (tragende Bauteile mit hoher Festigkeit)
  • Lebensmittelindustrie (Behälter, Arbeitsflächen, Verkleidungen)
  • Maschinenbau und Elektrotechnik
Vorteile von Aluminium
  • Sehr leicht bei gleichzeitig hoher Stabilität
  • Hervorragende Korrosionsbeständigkeit
  • Gute Wärme- und elektrische Leitfähigkeit
  • Vielfältige Oberflächenbehandlungen möglich (eloxiert, lackiert, gebürstet)
  • 100 % recycelbar
Nachteile
  • Weicher als Stahl und daher weniger stoßfest
  • Empfindlich gegenüber stark alkalischen oder sauren Medien
  • Kann bei hohen Temperaturen an Festigkeit verlieren

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